Das erste Pärchen, das ich interviewt habe, möchte leider nicht beim Namen genannt werden, daher nenne ich sie nun Tobi und Anja. Ich hoffe, sie sind mir nicht böse aber so wird das Ganze etwas persönlicher.
Farlove Stories – Tobi und Anja
Stellt euch doch mal kurz vor. Wo kommt ihr beide her?
Anja (23) kommt aus einem kleinen Dorf im Sauerland und Tobi (24) kommt gebürtig aus einen Dorf auf der holländischen Seite an der Grenze zu Deutschland, in der Nähe von Arnhem, wohnt zur Zeit in Breda.
Anja hat nach ihrem Tourismus-Studium eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau im Sauerland angefangen, Tobi studiert seit 3 Jahren Game Design und muss noch mindestens 2 Jahre studieren.
Wie habt ihr euch denn kennengelernt und seit wann führt ihr schon eine Fernbeziehung?
Wir haben uns im September 2012 kennengelernt, als Anja nach ihrem Praktikum wieder nach Holland zurück zum Studieren gekommen ist. Tobi hat in demselben Haus gelebt, ist gerade erst dort eingezogen als sie zurückkam.
Zwischen uns ging es ganz schnell. Ein paar Gespräche, viel zusammen gekocht, eingekauft, spazieren gegangen und schon waren wir ein Paar. Es hat von Anfang an gestimmt. Dann haben wir fast 4 Monate zusammengelebt in der WG, mit dem festen Vorhaben, wenn sie für ihre Bachelorarbeit nach Deutschland zurückzieht, sich zu trennen.
Aber die Sehnsucht war dann doch zu groß und so haben wir Silvester zusammen verbracht und von da an war uns klar, dass es kein Ende für uns gibt. Seitdem hat es fast 2 Jahre geklappt und der erste gemeinsame 2-wöchige Urlaub steht an.
Was sind die Probleme und Hindernisse, die euch jeden Tag in eurer Fernbeziehung begegnen?
Das Kommunizieren ohne die nonverbale Kommunikation. So geschehen leicht Missverständnisse. Aber auch, dass man sich oft alleine fühlt, wenn man tolle Sachen erlebt und diese gerne mit seinem Partner teilen würde. Generell würden wir aber sagen, dass wir wenige Probleme und Hindernisse mit der Situation haben. Wir machen das Beste draus.
Was gefällt euch daran, eine Fernbeziehung zu führen?
Anja: Definitiv die Zeit während der Woche, die man frei zur Verfügung hat, für alles, was man gerne alleine macht/ machen möchte.
Tobi: Dass die Kommunikation gefördert wird und man nebenbei noch viel Zeit für sich alleine hat. Und durch die Entfernung wird das Vertrauen auch gestärkt, wenn man richtig kommuniziert und ehrlich zueinander ist.
Wie bleibt ihr miteinander in Verbindung? Wie kommuniziert ihr miteinander?
Da leider das Internet im Sauerland-Dorf nicht so super ist, fallen Sachen wie Skype oder so weg. Und da es keine günstigen Prepaid-Tarife für Auslandsgespräche gibt, sind wir auf Sipgate umgestiegen (Deutsche Festnetznummer für den Computer). Desweiteren sind wir durch facebook in Kontakt und auch via SMSen.
Wie überrascht ihr euch gegenseitig?
Zwischendurch gibt es mal Fotos oder kleine Geschenke, wenn wir uns sehen. Oder einen Überraschungsbesuch.
Wie oft seht ihr euch und was unternehmt ihr, wenn ihr euch wieder seht?
Wir sehen uns ca. alle 2 Wochen. Bei uns stehen oft Unternehmungen an wie Städte besuchen oder spazieren gehen. Bei uns gibt es selten ruhige Tage auf der Couch, weil Anja davon schnell gelangweilt ist. Wenn wir im Sauerland sind, wird auch viel mit ihrer Familie gemacht, da sie ein Familienmensch ist.
Was ist euer Plan für die Zukunft? Habt ihr schon einen?
Der Plan ist natürlich irgendwann zusammen ziehen und eine Familie gründen. Aber da Tobi noch zwei Jahre studiert, ist das noch etwas schwierig. Auch wohin danach gezogen wird, ist noch unklar. Das kommt darauf an, wo er einen Job in der Game Industry finden wird.
Welche Tipps möchtet ihr anderen Fernbeziehungs-Pärchen mit auf den Weg geben?
Wichtig ist ganz klar das Kommunizieren. Ohne das läuft alles schief und man fühlt sich noch viel mehr allein als man so schon ist. Und das Ziel des Zusammenziehens nie aus den Augen lassen, egal, wie schwer es manchmal ist.
Kommen dir die Fernbeziehungs-Erfahrungen von Anja und Tobi bekannt vor? Was denkst du, was ist das Wichtigste in einer Fernbeziehung?